Born to be wild: Marina Hoermanseder

Wenn die Millenials sich von Sitcoms inspirieren lassen, wird es wild auf dem Laufsteg.

Ausgangspunkt: ein Wohnzimmer einfachster Sorte ohne Geschmack. Ein gefaketes Kaminfeuer brennt, ein Glamourgirl a la Peggy Bundy mit Korssagebody aus silber funkelnden Großpailletten und schwarzen Leggings, platziert sich rauchend im Schein einer schiefen Tischlampe auf dem Sofa. Die Show beginnt…

Szenenbild

Ein Kelly-Bundy-Verschnitt in pinkfarbigen Stillettos, getoppt mit einer Marina typischen Strap Skirt abgewandelten Radlerhose aus Leder und einem neonfarbenen Sweatshirt in gelb, pink und türkis, läutet die Show ein.

Im Laufe der Show kommt man nicht drumherum, an Sitkoms zu denken. Erinnern wir uns an „Eine schrecklich nette Familie“ in den 90ern. Die Sendung bestimmte jeden Nachmittag einen Programmpunkt der Millenials. Sie waren begeistert von den Bundys, von den Sprüchen, die manche zum „Sich krumm und buckelig Lachen“ brachte. Die Protagonisten wurden zu richtigen Idolen der Teenies. Marina Howermanseder gehört ja auch zu dieser Generation. Also liegt es nahe, sich damit auseinander zu setzen.

Springbrunnenfrisuren zieren die Köpfe der Models, Neonfarben und Strickpullover mit allerlei Dekomaterial und eingestrickten Tierköpfen verknüpft sie mit Westernsymbolen, Gürtelschnallen, Conchas und Cowboyhüten. Sie sind Teil der Inszenierung mit Country-Musik. Ein humorvoller Mix der 80er / 90er.

Plüsch, Leopardenprint und Tartanmuster

Grelle Disco-Outfits aus der Zeit, Tigermuster und glitternde Handschuhe bis zum Ellbogen werden in Plüsch und flauschiger Handstrickvariante übersetzt. Auch der Stern, der als dekoratives Element immer wieder in den Designs am Ende des Jahrtausends auftauchte, fehlt in der aktuellen Kollektion an Hüften prangend nicht.

Besonders imposant trägt Plüsch sich als Kleid, Rock, Pullover oder Russencap, versehen mit einer Schnallen a la Hoermanseder. Leopardenprint in Tallien betonter Ganzkörpervariante und Tartanmuster mit einem Link auf Westernlooks und Punkkultur.

Die typischen Kleider aus gehärtetem Lackleder fehlen dann doch nicht. In Neongelb watschelt ein Model in einem durchgängigen und Körper betonenden Outfit über den Laufsteg. Ein Bodenlanges Gürtelschnallenkleid aus mehreren Teilen mit Sternchen-BH – folgt dem. Es sind die bekannten Showpieces, der Österreicherin.

Logomania: Das Logo prangt als dekoratives Element

Aber nicht genug. Die Designerin versteht es, ihre Kollektion mit ihrem Namen in unterschiedlichsten Variationen zu dekorieren. Geradezu alle Accessoires sind mit dem Vornamen oder ihrer Unterschrift versehen. Das nennt man Marketing. Das ist der Trend der Saison.

Kelly Bundy Verschnitt mit Springbrunnenfrisur
M. Hoermanseder zitiert typische Strickpullover aus den 90s.
Ein reines Stehkleid aus gehärtetem Lackleder.
T-Shirt mit Namenszug in Westernschrift

Westernoutfit nach Marina Hoermanseder.


Text & Fotos: Susanne Beckmann